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Besuch der Aueralm am Trattberg

Datum: 11.08.2012

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Über 30 Klimawerkler aus Inzell und Interessierte aus der Umgebung besuchten die Auerhütte beim Seewaldsee am Trattberg. Im Salzburger Land gibt es 5 Archehöfe und die Aueralm ist die einzige Archealm in Österreich. Die Aueralm wird von Thomas Strubreiter und seiner Frau Michaela eine geb. Dufter aus Inzell und der Tochter Sissi im Vollerwerb bewirtschaftet. Für über 3 Monate zieht der Almbauer im Sommer mit ausschließlich seltenen Nutztierrassen (Rinder, Ziegen, Schweinen, Hühnern) vom Hof in Scheffau auf die Auerhütte am Seewaldsee.

Nachdem wir einen köstlich aufbereiteten Mangaliza Schweinebraten in der Alm genießen durften, führte uns der Almbauer zu seinen Mangaliza Schweinen, die eingezäunt oberhalb der Auerhütte weideten. Das Mangaliza Schwein hat mehr Fett als die üblichen Schweinrassen. Der Anteil der guten bzw. schlechten Cholesterinanteile ist jedoch ähnlich wie beim Olivenöl, so dass das Fett gut verträglich ist. Der Alm Bauer beschränkt sich auf der Alm auf die Aufzucht der Schweine. Gemästet werden die Schweine dann bei einem anderen Archebauern in Niederösterreich. Erreicht ein normales Mastschwein sein Schlachtgewicht von 100 kg in etwa 100 Tagen, so dauert es bei den Mangaliza Schweinen etwa 9 Monate. Dies wirkt sich natürlich auch auf den Preis aus. Der Almbauer appellierte an die Verbraucher, dass ihnen die höhere Qualität der Lebensmittel auch einen höheren Preis wert sein soll. Letztendlich wird das produziert was auch verkauft werden kann und der Verbraucher sollte sich seiner Macht bewusst sein.

Die Blobe Ziegen sind noch weiter oben am Berg und sind sehr scheu. Die Kühe, Pustertaler Sprinzen und Pinzgauer, weiden am Seewaldsee. Viel Interessantes haben wir an diesem Nachmittag von den Strubreiters über ihre Tiere und ihren Erfahrungen drumherum erfahren. Bei den Kühen betreibt der Bauer Muttertierhaltung und beschränkt sich auf die Zucht der Tiere wie bei den Ziegen. Dazu hat er auch einen Stier auf der Alm. Diese Wirtschaftsart ist kostenintensiver als konventionelle Landwirtschaft. Das sieht man z. Bsp. auch an dem extrem massiven Weidezaun der erforderlich ist, damit der Stier nicht ausbrechen kann. Auf der Aueralm haben die Rinder ihre Hörner noch, denn der Almbauer ist überzeugt, dass Enthornen den Tieren mehr schadet als allgemein angenommen wird und die Unverträglichkeit von Milch bei bestimmten Personen auch von den fehlenden Hörnern kommt. Es erfordert zwar etwas mehr Platz im Stall aber bei ihm hat es noch keine Verletzungen der Tiere untereinander gegeben. Auf die Appenzeller Spitzhaubenhühner, die ebenfalls auf der Alm sind und die gerade in der Mauser waren, passt der Hofhund auf.

Nachdem bei den Besuchern etliche Musikanten dabei waren wurden am Nachmittag die Instrumente ausgepackt und fleißig musiziert. Auch die Tochter der Almleut spielt Ziach und fand schnell junge Musikanten mit denen sie zusammen spielen konnte. So klang der sehr informative Ausflug gemütlich bei Musi und Jause vor der Auerhütte aus.