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Spende für Klimawerkler in Kenia
Wir Inzeller Klimawerkler versuchen, im Alltag enkeltauglicher zu leben. Das ist nicht immer so einfach. Aber wir machen es trotzdem, weil es miteinand a Gaudi gibt. Ein Schwerpunkt unseres Werkelns ist die Ernährung:
Woher kommt das, was wir essen, wie wird es hergestellt bzw. gewonnen?
Können wir uns in punkto Ernährung auf unsere „eigenen Beine stellen“ und selbst auf dem Fensterbrettl oder im eigenen Garten einen Teil unserer Nahrung anbauen? Natürlich können wir das! Aber wie gehts am besten?
Das wollen wir „erforschen“. So werkelt jede(r) für sich – und dann treffen wir uns zu bestimmten Veranstaltungen, um uns auszutauschen, etwas dazuzulernen und zu überlegen, was wir als nächstes tun könnten…
Klimawerkler-Tag am Rathaus
Eine unserer schönsten Aktionen im vergangenen Jahr war der „Klimawerkler-Tag“ am Rathaus im Rahmen des Michaeli-Rittes.
Wir haben in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen das Thema Ernährung und Garten mit seinen vielen Facetten vorgestellt: Gottfried und Sabine Hopf zeigten viele Möglichkeiten, im eigenen Garten etwas anzubauen und zu ernten - und alles zu verarbeiten (einschließlich Kraut-Einhobeln für den Wintervorrat). Außerdem konnte jeder die von uns im Frühjahr bepflanzten bienenfreundlichen Blumenkästen bestaunen. So üppig wachsen Blumen ohne synthetische Dünger und Spritzmittel: Gewusst wie!
Mit Sach-Unterstützung von Goggi Spannring bauten Martin Hallweger und Hans Huber Vogelnistkästen (für die Vielfalt im Garten), die danach unter den Teilnehmern unseres Gewinnspiels verlost wurden. Einige zogen mit glücklichen Gesichtern – und um ein Vogelhäusl reicher - weiter.
Vom Klimawerkeln hat wirklich jeder was…
Plastik und Papier sparen und Suppe essen…
Immer mehr, von dem was wir essen, ist in Plastik eingepackt (außerdem ist Plastik in vielen unserer Körperpflege-Produkte versteckt)!
Zwei junge Schülerinnen des Annette-Kolb-Gymnasiums in Traunstein demonstrierten in bewundernswert engagierter Weise, wo überall Plastik drin ist und was Plastikmüll mit unserem Planeten macht. Monika Hallweger und Johanna Schwaiger zeigten passend dazu plastikfreie Alternativen.
Außerdem präsentierte Regina Brand unsere vielen lesenswerten und ausleihbaren Bücher und Filme aus dem Klimawerkler-Koffer. Es muss ja nicht jeder alle Bücher haben: ausleihen ist besser, denn jedes Buch war mal ein Baum…
Und zwischendrin gab es einen Stand, an dem Martin Jochner und die Jugendlichen von der Schnippel-Disko ihre Suppe ausgaben.
Saatgut = Kulturgut, Bestäubung und Bodenkultur
Eva Simon von Zivilcourage brachte den Besuchern das Thema „Saatgut = Kulturgut“ näher: Mit Sorge betrachten wir Klimawerkler die Monopolisierung auf dem Saatgutmarkt, denn: Wer die Saat hat, hat das Sagen. Seit wir 2010 bei Eva ein Saatgutseminar gemacht haben, können wir auch viele unserer Samen für Gemüse und Blumen selbst gewinnen. So werden wir Klimawerkler immer souveräner, was unsere Ernährung angeht. Dass die Grundlage all dessen unser Boden ist, zeigten Anni Huber, Elisabeth und Hubert Koch. Sie stellten das Wunderwerk Boden vor und zeigten verschiedene Möglichkeiten der Bodenpflege.
Karin Kirmse und Moritz Geisreiter von den Inzeller Imkern zeigten, wie wichtig die Bestäubung unserer Insekten für unsere Lebensmittel ist.
Fairer Handel statt Freihandel
Vieles, was für uns heutzutage unverzichtbar ist, wächst nicht bei uns: Kaffee, Bananen, Gewürze, Kakao für unsere geliebte Schoki…
Der Frauenbund und die Kolpingsfamilie Inzell (Regina Brand, Peter und Elisabeth Gehmacher mit vielen Helfern) stellten in Verbindung mit dem Eine-Welt-Laden Traunstein mit ihren Produkten das Thema „fairer Handel“ vor. Wie lebt der Bauer, der unseren Kaffee anbaut – oder die Arbeiterinnen (oft sind es Kinder) in der Kakaoplantage? Unser Einkaufsverhalten bestimmt über deren Lebensqualität.
Susi Hauser und Marietta Mayer bedienten unseren Solarbackofen und es gab den fairen Kaffee und stromlos (!) gebackene Linzer-Vollwert-Torte zum Probieren: vormittags bei den Klängen der Musikkapelle d´Rauschberger – Zell und nachmittags spielte die „Soatnknepf-Musi“ aus Bergen.
So war unser Klimawerkler-Tag wieder ein rundum gelungener Tag.
Spende für Klimawerkler am anderen Ende der Fahnenstange
Die Kolpingfamilie Inzell spendete ihren Erlös aus dem Eine-Welt-Verkauf an diesem Tag für ein Entwicklungsprojekt.
Durch die Anregung unserer rührigen Kolpingfamilie haben wir Klimawerkler beschlossen, diese freundliche Spende und die Bretterspende von Gogi Spannring zu verdoppeln. So konnten wir insgesamt 500 € für die kenianischen „Klimawerkler“ SACDEP überweisen!
Klimawerkler in Kenia? SACDEP ist eine kenianische Organisation, in der sich - genossenschaftlich organisiert - Einheimische durch gegenseitige Schulung befähigen, wieder selbst für ihre Ernährung zu sorgen. Wie wir Klimawerkler in Inzell versuchen auch diese Menschen, gemeinschaftlich in ihrer Nahrungsversorgung unabhängig zu werden. Mit einem grundlegenden Unterschied: Sie müssen „klimawerkeln“ weil es um ihr Leben geht. Wir in Inzell dürfen klimawerkeln und können etwas von unserem Überfluss abgeben, damit diese Menschen nicht flüchten müssen, sondern daheim bleiben und dort auch leben können.
Dank an Kolpingsfamilie und…
Wir bedanken uns besonders bei der Kolpingfamilie, bei der Familie Spannring, bei allen Helfern im Hintergrund und allen anderen, die uns unterstützt haben, besonders bei der Gemeindeverwaltung und Monika Allerberger, beim Chiemgauer e. V. für die Möglichkeit uns fördern zu lassen und natürlich bei allen Chiemgauer-Unternehmen!
Und jetzt freuen wir uns auf die nächste Gartensaison - und auf den nächsten Klimawerkler-Tag!