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„Die Sonne macht uns mobil“
Am Freitag, 22. Mai 2015 lud das Bildungszentrum Traunstein der Handwerkskammer für München und Oberbayern zur Besichtigung der Infrastruktur zur solaren Mobilität ein. „Die Sonne macht uns mobil“ war der Titel der Infoveranstaltung, die zusammen mit dem Forum Ökologie Traunstein organisiert wurde.
Über dreißig Interessierte sind trotz der kurz bevorstehenden Pfingstfeiertage gekommen und haben sich umfassend über die technischen Möglichkeiten solarer Mobilität informiert. In einer Mischung aus Vortrag mit Filmsequenzen und Rundgang brachte Edmund Halletz vom Bildungszentrum den Besuchern die praktische Alltagsanwendung von Elektroautos nahe.
Die Wissenschaft ist sich längst einig darüber, dass dem Elektroantrieb die Zukunft gehört. Im Bildungszentrum ist die Zukunft bereits angebrochen. Denn längst haben sich Elektroautos von schmalbrüstigen Ökomobilen hin zu "erwachsenen" alltagstauglichen Autos entwickelt, die heute schon erfolgreich im Betrieb eingesetzt werden.
Neben den beiden elektrischen Dienstfahrzeugen VW eUp und Opel Ampera gab es einen Solarcarport zu sehen. Die Solaranlage auf dem Carport produziert den nötigen Strom für die Dienstfahrzeuge aus Sonnenkraft. Der Strom wird in einem Batteriepuffer gespeichert und kann bei Bedarf, beispielsweise bei Regenwetter, aus der Batterie bezogen werden. Etwa 28.000 emissionsfreie „Sonnenkilometer“ konnten dank der etwa 4 kwp großen Solaranlage des Carports so mit den Dienstfahrzeugen zurückgelegt werden.
Wie dies im technischen Detail funktioniert, präsentierte auf eindrucksvolle Weise der Ausbildungsmeister für Elektronik und Elektrotechnik Stephan Köllerer vom Bildungszentrum. Für die innovativen Ausbildungsmethoden in diesem sehr jungen Bereich der Elektromobilität wurde das Bildungszentrum Traunstein auf der Internationalen Handwerksmesse 2015 als "Gestalter der Energiewende" vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie geehrt. Herr Köllerer zeigte neben den technischen Komponenten auch das durchaus sehr unterschiedliche Ladeverhalten der verschiedenen Elektroautos auf. So sei beispielsweise eine echte Schnellladung derzeit nur mit dem Renault Zoe beobachtet worden. Renault ist bei der Ladetechnik mit dem sogenannten Chameleon-Charger weltweit Technologieführer. Edmund Halletz, selbst seit vielen Jahren mit Elektroautos unterwegs, bot im Rahmen des anschließenden Vortrags einen Überblick über die Aus- und Weiterbildungsaktivitäten der Handwerkskammer, eine Übersicht über einige derzeit am Markt verfügbare Elektroautos, entkräftete entlang wissenschaftlicher Studien die gängigsten Vorurteile gegenüber Elektroautos und gab zuletzt einen Ausblick in mögliche zukünftige Entwicklungen. Eine dieser Entwicklungen könnten Solarfahrzeuge sein, die den nötigen Strom gleich an Board selbst produzieren. So ein Solarfahrzeug ist Stella von der TU Eindhoven. Es bietet vier Erwachsenen Platz und kann heute schon Strecken von 400 bis 800 km mit einer Ladung zurücklegen. Stella hat bereits seit einem Jahr die Straßenzulassung für die Niederlande. Wann das Fahrzeug oder ähnliche Solarfahrzeuge in Serie gebaut werden ist noch ungewiss. Gewiss ist nur: Die Zukunft des Autos ist elektrisch und solar.
Und diese Zukunft hat im Bildungszentrum der Handwerkskammer bereits 2014 begonnen.
Bericht von Edmund Halletz