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Quelle: Marianne Eicher

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Besuch im Biomasseheizwerk in Grassau

Datum: 19.06.2010


Am 19.06.2010 besuchten ca. 20 Teilnehmer der Klimawerkstatt das neuerbaute Biomasseheizwerk in Grassau. Wolfgang Wimmer, Geschäftsführer des Ökomodell Achental, des Biomassehofs und des neuen Biomasseheizwerkes und zwei Kollegen führten uns durch beide Anlagen.

Da es sehr heiß war und viele von uns seinen Einführungsvortrag bei der Klimawerkstatt-Veranstaltung im Januar gehört hatten, starteten wir sofort mit der Besichtigung. Etwaige Fragen beantwortete Herr Wimmer "vor Ort".

Im Biomassehof wird seit 2006 Holz aus dem Umkreis von bis zu 50 km angeliefert, zu Hackschnitzel und Pellets verarbeitet. Allein 1500 Pelletskunden werden vom Biomassehof mit heimischen hochwertig veredelten Holz-Pellets beliefert. Lieferfahrzeuge sind mit Wiegeeinrichtung und Gebläse ausgestattet kleinere Mengen können auch direkt dort bezogen werden. Genau erläuterte Wimmer die Trocknung der Hackschnitzel, bei der anfallende Abwärme optimal ausgenutzt wird.

Nach dem Gang über das Gelände des Biomassehofes waren wir gespannt auf das neu eröffnete Heizwerk, das in seinem ersten Bauabschnitt in naher Zukunft 180 Grassauer Haushalte und ein großes Hotel mit Wärmeenergie versorgen wird. Zum Zeitpunkt unserer Führung waren bereits 80 Haushalte "am Netz".

Erst Mitte Mai 2010 ging die Heiz-Anlage in Betrieb, die mit einem mehr als 7 Kilometer langen Versorgungsnetz ihre Abnehmer mit 12 Mio Kilowattstunden Wärme pro Jahr beliefert. So werden 1,2 Mio Liter Heizöl eingespart und die entsprechende Wertschöpfung verbleibt in der Region!

Kernstück des Heizwerkes ist ein 3-Megawatt-Heizkessel, der durch einen kleinen Ölkessel für Spitzenlastzeiten ergänzt wird.

Nach einer Einführung in der "Steuerzentrale" des Heizwerkes durften wir auch einen Blick in die Brennkammer und in die Holzfördereinrichtung werfen.
Beeindruckend waren die Dimensionen des Ganzen aber wenn man bedenkt, für wie viele Haushalte es ausgelegt ist, wird deutlich, dass die Energien doch wieder sehr gebündelt werden: kurze Transportwege - ca. 50 private und öffentliche Forstbesitzer beliefern das Heizwerk, 9 festangestellte Mitarbeiter beschäftigt das kommunale Unternehmen Biomassehof und Biomasseheizwerk und 180 Haushalte brauchen keinen eigenen Heizkessel mehr im Keller...

Der erste Schritt zur autarken Wärme-Energie-Versorgung und Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen ist dem Achental gelungen - nicht umsonst ist es mit seinem Ökomodell als eine von 25 Bio-Energie-Regionen ausgezeichnet worden, die je ein Preisgeld von 400 000 € erhalten haben.

Zum Abschluß bedankten wir uns beim Geschäftsführer, Herrn Wolfgang Wimmer und seinen beiden Kollegen für die freundliche und interessante Führung mit einem Buchpräsent.

Wir beendeten den Ausflug bei Petra Seestaller in der Heutauer Einkehr.